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10. Fensterchen

Hausbesetzer-Workshop

Gestern stand uns der Sinn nach etwas Abwechslung. Da hatten wir die Idee. Wir fuhren zu einem Hausbesetzer Workshop. Neu-Köln oder Berlin standen zur Auswahl. Wir entschieden uns für Berlin.

Hausbesetzung. Vielleicht wäre ja das eine Lösung, um die Villa Freudeck zu erhalten.

Also kratzten wir unseren letzten römischen Goldmünzen zusammen, die wir immer wieder beim Garten-Umstechen finden, und mieteten uns einen Sonderwagen der DBB. Damit auch alle mitkommen konnten.

Eines vorweg. Der Ausflug war sehr lustig ..... aber Hausbesetzung – das spielt`s definitiv nicht. Es war zwar ein großartiger und lebendiger Vortrag von Uwe und Thorsten. Mit viel Bildern, Live-Material und packenden Erfahrungsberichten. Aber ohne Wasser. Ohne Strom. Ohne Heizung. Nein. OHNE UNS. Da müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Die Stadtverantwortlichen sitzen ja auch in beheizten Räumen und sind erfolgreich mit ihrer Taktik. Wie sollen wir dann erfolgreich sein, wenn wir in einem kalten Haus sitzen? Hä?

Wortspende 9

Zum Bauvorhaben Villa Freudeck Blumenstraße

Die Klimabilanz, wie auch eine gesamthafte Ökobilanz einer Altbausanierung, sind in der Regel immer weitaus besser wie ein Neubau. V.a. wenn dieser aus Klinkerziegeln und nicht z.B. mit Holz gebaut wird. Energieaufwendungen des Abrisses sowie der Energie- und Materialeinsatz für einen derartigen Neubau sollten aus Sicht einer gelebten Nachhaltigkeit Beachtung finden. Gelebte Nachhaltigkeit erfordert das Erhalten und Sanieren der bestehenden Bausubstanz, nicht zuletzt auch aus Sicht der kulturellen bzw. sozialen Dimension der Nachhaltigkeit.

Zudem verdienen alte Grünflächen mit ihrer Biodiversität und einem alten Baum- und Strauchbestand unseren Schutz. Denn durch die bedrohlich weiter voranschreitende Bodenversiegelung - gerade auch infolge ungebremster Bautätigkeit - wird der Schutz alter Grünraumflächen immer wichtiger, insbesondere in Vorarlberg.

Solche Schutzmaßnahmen im Kleinen und Altbausanierungen sind nicht zuletzt bedeutsam für die Bewusstseinsbildung, sowie Vorzeigebeispiele, um eine Vorreiterrolle von Städten wie Bregenz in Richtung einer nachhaltigen Stadt- und Raumplanung zu etablieren. Nachhaltige Städte sind eine zwingend erforderliche Antwort auf die bestehenden und kommenden Umweltgefahren. Gerade Bregenz könnte ein wichtiges international beachtetes Vorbild für eine nachhaltige Stadt werden (nicht zuletzt aufgrund seiner internationalen beachteten Rolle in Kultur und Tourismus)

Dr. Thomas Lindenthal, Zentrum für globalen Wandel und Nahchaltigkeit,

Universität für Bodenkultur , Wien

(lange wohnhaft in Bregenz)

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