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Diesmal hat es geklappt.


Diesmal hat es geklappt. Wir landeten im Bregenz 300 nach Christus. Unsere Fundsuche konnte beginnen.

Wir standen unter der alten Eiche, zupften unsere Ziegenkäsehändlerverkleidung zurecht und brachten unsere zerzausten Frisuren wieder in ihre historische Passform.

Als wir uns vorsichtig umsahen, waren wir überwältigt. Aber nicht von einer Horde Straßenräuber.... auch nicht von einer der berüchtigten römischen Vorstadtpatrouillen, sondern die Schönheit um uns herum war es, die uns überwältigte.

Es war phantastisch. Vollkommen friedlich. Alles im Einklang. Stünde ich nicht in einem Kuhfladen, würde ich mir so das Paradies vorstellen.

Vögel zwitscherten ihre fröhlichen Liedchen. Schmetterlinge tanzten durch die knorrigen Äste. Bienchen summten. Zwei süße Eichkätzchen liebten sich vor unseren Augen. Und ein Duft war das. Nach Blumen und Kräutern. Großartig........so großartig, dass wir allmählich daran zweifelten, ob wir überhaupt richtig waren.

Konnte diese Harmonie.... dieser Einklang.... überhaupt das alte Brigantium sein?

Gott-sei-Dank hatten wir Flickenmüller dabei. Er machte einen auf „oberschlau“ und kramte sein speckiges Smartphone hervor:

„Das haben wir gleich.“ Unter unserer Kutte stellte sich jedes Haar einzeln auf. So viel Frechheit ....oder besser Dummheit ..... zwischen zwei Ohren. Nein wirklich.

  1. .... gab es ein striktes Verbot, Handys und Uhren mitzunehmen. Eh klar. Gab`s ja damals noch nicht...... und stellt euch mal vor, wir werden am Stadttor kontrolliert und plötzlich geht der Timer ab, der uns daran erinnert unsere Blutdrucktabletten zu schlucken ...... dann ist der Bär los. ...und wir schnurstracks ab ins Forum.

  2. .... gibt es ja ohnedies keinen Handyempfang.

  3. ... das wissen wir Bregenzer wohl am besten.... Vorschrift ist Vorschrift .... und daran hat sich auch unser GAST Flickenmüller zu halten

Aber Investor Flickenmüller war eben mal wieder schlauer. Er dachte wir merken das nicht. Wir fassten ihm sein Spielzeug ab, gruben ein tiefes Loch und versenkten es darin. So. Erledigt.

Um nun zu beurteilen, ob wir auch wirklich in Brigantium gelandet waren, mussten wir von der Eiche Richtung Norden gehen. Dort vermuteten wir die alte Stadt...denn sehen konnten wir sie eben nicht – noch nicht. Also setzten wir unseren sardischen Ziegenkäsehändlertross langsam in Bewegung. Und tatsächlich....nach ein paar Metern entdecken wir zwischen den Wipfeln eines kleinen Lerchenwäldchens die Holztürme der Stadtbefestigung. Das war also das gute alte Bregenz. Ein erhebender Moment. Selbst Filckenmüller hatte eine Träne im Auge .... vielleicht war`s aber auch wegen dem abgefassten Handy. WURSCHT.

(Fortsetzung folgt)

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