Worum es geht?
Am Bregenzer Ölrain im Bereich Wolfeggstraße/Blumenstraße nimmt das Baumeister-Ensemble eine Sonderstellung im Werk Georg Baumeisters ein. Das in dieser Form einzigartige Villenensemble – entstanden von 1892 bis 1906 besteht aus sechs benachbarten Häusern.
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Villa Fünfland
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Kleine Villa neben der Villa Fünfland
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Villa Freudeck
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Ehem. Evangelisches Pfarrhaus (heute Methodistenkirche)
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Villa Wolfegg
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Villa Säntis
Nun soll dieses Ensemble für immer auseinandergerissen und zerstört werden. Die Villa Freudeck soll einem überdimensionierten Neubau weichen.
Bauträger ist die Fa. Hinteregger. Planender Architekt ist Prof Hermann Kaufmann.
Wie sieht das dann aus?
Auf der Homepage der Fa. Hinteregger findet sich folgende Visualisierung .
Darf man das so einfach?
Wir sind der Meinung NEIN!
Das Bundesdenkmalamt sieht die Villa Freudeck, als nicht denkmalschutzwürdig, da im Laufe der Zeit, zu viele baulichen Änderungen durchgeführt wurden.
Neben dem Denkmalschutz, besteht aber die nicht minder gewichtige Verantwortung und Verpflichtung der Stadt Bregenz zum Ortsbildschutz.
Seit dem Jahr 2001 gibt es ein sehr ambitioniertes „Räumliches Entwicklungskonzept“ (REK 2001) für die Landeshauptstadt, das auch in dieser Form von der Stadtvertretung beschlossen wurde.
Darin wird unter anderem unter Punkt:
9.5.1 Alte, wertvolle Ensembles und Einzelobjekte in ihrem Bestand und Erscheinungsbild schützen
als Maßnahme festgelegt,
„Villen und die sie umgebenden Gartenanlagen durch Parkschutz und durch die Erstellung von Bebauungsplänen zu schützen (Ölrain, Josef-Huter-Straße, Belruptstraße).“ (REK S. 37)
Unter Punkt:
11.4.2 wird auch der Beitrag der alten Villengärten und Parks am Ölrain zum „grünen“ Erscheinungbild der Stadt explizit gewürdigt. (REK S. 47)
Auch das Baugesetz spricht eigentlich für sich. Vor allem an Absatz 3 scheint sich geplantes Bauvorhaben nur wenig zu orientieren.
Wie ist der Stand der Dinge?
Der Bundesdenkmalschutz erklärt sich für Ensembleschutz nicht zuständig.
Der Bürgermeister gab für den Bau bereits „grünes Licht“. Er beruft sich auf die Empfehlung des Gestaltungsbeirats, dass es sich bei den sechs Villen um kein Ensemble handle und der Neubau sich sehr harmonisch in die Umgebung einfügt.?
Der Abriss und Neubau wurde in der Stadtvertretersitzung am 4.11., gestützt durch „wackelige “ hauseigene Gutachten, mit Gegenstimmen der SPÖ beschlossen.
Der Abrissbescheid wurde bereits unterzeichnet – und der Abriss ist somit jederzeit möglich.
Was wir fordern:
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Den sofortigen ABRISS_STOPP
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Eine sensible Bebauung unter Erhaltung der Villa Freudeck
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Die Erhaltung des Baumeisterensembles
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Die Überarbeitung des REK mit weniger „Grauraum“
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Transparenz in der Bregenzer Baupolitik mit klaren und nachvollziehbaren Vorgaben
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Eine Katalogisierung jener Gebäude, Plätze, Straßen und Viertel, die für das Selbstverständnis und die Identität der Stadt Bregenz stehen.
Wir haben eine ungefähre Kubatur-skizze angefertigt und das neue Gebäude in etwa über das bestehende gelegt, damit die Dimension des Ganzen sichtbar wird.